Wir bieten auch Kutschfahrten zu Ihrer Hochzeit an. Allerdings liegen die Preisvorstellungen bei unseren Kunden oft weit von der Realität entfernt. Hier eine kleine Übersicht:
Warum ist eine Hochzeitsfahrt eigentlich „soo teuer“?
Sicher haben Sie sich gefragt, warum eine Fahrt mit der Hochzeitskutsche von zu Hause zur Kirche und anschließend von der Kirche zur Gaststätte so teuer ist. Die reine Fahrzeit beträgt doch nur ca. 30 Minuten. Und dann so ein hoher Preis …?
Nun, betrachten wir das Ganze mal von Anfang an. Wenn Sie sich für eine Kutschfahrt anlässlich Ihrer Hochzeit entschieden haben, kommen Sie zunächst einmal zu uns auf den Hof und schauen sich Kutsche, Pferde und Geschirre an und besprechen die Details. Hierfür kann man mit etwa 30 Minuten rechnen. Wenn Ihnen alles zusagt, macht es Sinn die Fahrtstrecke zu besichtigen. Hierfür fahren unser Kutscher und sein Beifahrer die Strecke mit dem PKW ab. Also sind 2 Personen für eine Stunde beschäftigt.
Am Tag X wird dann die Kutsche gewaschen, abgeledert, getrocknet, poliert, die Polster und das Verdeck gereinigt sowie die Kutschlaternen mit Metallpolitur auf Hochglanz gebracht. Damit hat eine Person 1 ½ Stunden zu tun. Danach wird das Geschirr für die Pferde komplett zerlegt, mit Sattelseife gewaschen, getrocknet, gefettet, poliert, die Schnallen mit Metallpolitur gereinigt und anschließend wieder zusammengeschnallt. Für diese Arbeit brauchen 2 Personen etwa 2 Stunden. Auch die Kleidung für Fahrer und Beifahrer muss gewaschen, getrocknet, gebügelt, bzw. zur Reinigung gebracht und wieder abgeholt werden. Hierfür kann man auch ca. eine Stunde einplanen. Dann werden Kutsche und Geschirre auf den Anhänger verladen und dort entsprechend mit Spanngurten gesichert. Hiermit sind 2 Personen jeweils eine halbe Stunde beschäftigt. Anschließend werden die Pferde gestriegelt, gebürstet, gewaschen, die Mähne eingeflochten, die Hufe gewaschen und eingefettet. Auch dafür geht etwa eine Stunde pro Pferd ins Land. Jetzt werden die Pferde für den Transport ausgestattet (mit Transportgamaschen und ggf. Decken) und in den LKW verladen. Damit sind 2 Personen ca. 15 Minuten beschäftigt.
Jetzt kommt die Anfahrt zu Ihnen. Glücklicherweise hat man bei der Besichtigung der Fahrtstrecke auch gleich eine Parkmöglichkeit für das insgesamt 14 m lange Transportfahrzeug mit Anhänger gefunden.
Nun beginnt das entladen von Kutsche, Geschirr und Pferden. Die Transportgamaschen müssen wieder entfernt werden, die Spanngurte der Kutsche gelöst und verstaut werden. Die Pferde werden aufgeschirrt (also bekommen das Geschirr „angezogen“) und werden vor den Wagen gespannt. Für das ganze Prozedere benötigen 2 Personen 1 ¼ Stunden. In dieser Zeit kann Ihr Florist den Blumenschmuck an der Kutsche befestigen.
Jetzt geht es für Sie los. Jetzt kommt die halbe Stunde, die Sie in der Kutsche sitzen und die Fahrt genießen. Ach ja und die Zeremonie in der Kirche dauert auch etwa eine Stunde …
Nachdem wir Sie nach der Trauung als glückliches Paar an der Gaststätte abgesetzt haben und Sie sich jetzt Ihren Gästen widmen, kommt für uns der Rückzug. Also Rückfahrt zum LKW, Pferde ausspannen und abschirren, Geschirre und Kutsche im Anhänger verstauen und verzurren, Pferde transportfertig machen und verladen, Heimfahrt. Auch für diese Arbeiten brauchen 2 Personen etwa 2 Stunden.
Zu Hause müssen die Pferde wieder entladen werden. Bevor sie in den Stall gebracht werden, werden sie nochmals gebürstet oder gewaschen. Die Kutsche wird abgeladen, gereinigt und in der Remise eingelagert. Von den Geschirren wird der Schweiß abgewaschen, anschließend wird das Leder wieder getrocknet und die Geschirre in der Geschirrkammer eingelagert. Anhänger und LKW werden an ihre Stellplätze gebracht. Auch für diese ganzen Arbeiten sind 2 Personen locker 2 ½ Stunden beschäftigt.
Rund gerechnet sind für die Vor- und Nachbereitungen, Anfahrt, eigentliche Kutschfahrt, Dauer der Zeremonie in der Kirche und ggf. Termin mit dem Fotograf, u.s.w. ca. 29 Stunden notwendig.
Rechnet man nun noch Stallmiete, Futter, Hufschmied (alle 6 bis 8 Wochen), Tierarzt (für Impfungen alle 6 Monate), Versicherungen für Pferde und Betriebshaftpflicht, Steuern und Versicherungen für LKW und Anhänger, Treibstoff, LKW-Maut, Verschleiß von Kutsche, Geschirren, Fahrzeugen und natürlich auch Pferden, sowie die zu zahlende Gewerbesteuer hinzu, so kommt man auf einen Stundenlohn für den eine Reinigungskraft erst gar nicht mit dem putzen anfangen würde. Nebenbei sind Pferde Lebewesen, die man nicht einfach mal so in die Garage stellt und nur bei Bedarf herausholt. Pferde brauchen jeden Tag Pflege, Auslauf, Training und natürlich Futter. Die meiste Arbeit geschieht eben hinter den Kulissen.
Vielleicht wissen Sie jetzt, warum eine Hochzeitsfahrt „soo teuer“ ist …